Wettbewerb MARITIM Seebrücke

Vom Wunsch, über das Wasser bis zum Horizont zu gehen, um dann den Blick auf die Küsten genießen zu können


  • Wettbewerbe für Seebrücken sind wohl eher selten. Die Gemeinde Timmendorfer Strand hat dafür sogar einen offenen Wettbewerb in zwei Phasen ausgelobt. Kai Luetkens Architekten mit Nickels beratende Ingenieure aus Hamburg zusammen mit r+b landschaft s architektur aus Dresden haben den ersten Preis gewonnen.


    Timmendorfer Strand ist eines der beliebtesten und prominentesten Ostseebäder Deutschlands. Es ist saisonübergreifendes Urlaubsziel nationaler und internationaler Gäste. Zentrale Anziehungspunkte in Strandlage, gleichermaßen für Touristen wie auch Einheimische, sind die Seebrücken – in Timmendorfer Strand sind es gleich drei an der Zahl. Die im Norden des Ostseebades auf Höhe des Strandparks befindliche sog. MARITIM Seebrücke, die südlich davon gelegene Seeschlösschenbrücke und die Seebrücke Niendorf laden zum Verweilen auf dem Wasser und teilweise auch zu Ausflügen mit einem der anlegenden Fahrgastschiffe ein.
    Das Gefühl und das Erlebnis meterweit auf die Ostsee hinauslaufen zu können, um den unverstellten Blick auf das Meer, den Wind und das Geschrei der Möwen hautnah zu erleben, ist auf der längsten Seebrücke Timmendorfer Strands, der 275 m langen MARITIM Seebrücke, ungestört möglich.

    Im Jahre 1908 wurde die „elegante Dame“ zum ersten Mal für Besucherinnen und Besucher freigegeben. Als Anlegestelle für Dampfschiffe ermöglichte diese den Passagieren einen gefahrlosen Zugang ans Ufer. Nach 60 Jahren musste sie aufgrund der Schäden durch langjährige Witterungseinflüsse abgerissen werden. 1976 bekam die MARITIM Seebrücke ihre heutige Gestalt und empfängt seitdem Einheimische und Gäste zum Schlendern, Entspannen oder zu einer gemütlichen Unterhaltung auf einer ihrer Sitzbänke. Heute ist die bestehende MARITIM Seebrücke baufällig und erneut sanierungsbedürftig.

  • Die Gemeinde Timmendorfer Strand hat beschlossen, sie mit einem Neubau von herausragender Qualität zu ersetzen und dazu einen Wettbewerbs für die Planung einer neuen Seebrücke auszuschreiben. Ziel des Wettbewerbs ist es, innovative, ungewöhnliche Vorschläge für eine Seebrücke zu erhalten, die einerseits die klassische Funktion, sich auf das Meer hinaus bewegen zu können erfüllen, andererseits auch andere Nutzungsangebote für die vielfältigen Alters- und Nutzergruppen bieten und überdies eine unverwechselbare Gestalt haben. Ferner ist die Anbindung an die Promenade und den Strandpark von großer Bedeutung.

    Das Preisgericht entschied wie folgt:

    1. Preis
    Architekturbüro:
    Kai Luetkens Architektur, Hamburg
    in Zusammenarbeit mit r+b landschaft s architektur, Dresden und Nickels Beratende Ingenieure, Hamburg

    2. Preis
    Architektur- und Landschaftsarchitekturbüro:
    LOMA architecture . landscape . urbanism, Kassel
    in Zusammenarbeit mit B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH, Frankfurt am Main

    2. Preis
    Ingenieurbüro:
    schlaich bergermann partner – sbp GmbH, Berlin
    in Zusammenarbeit mit Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin GmbH, Berlin

    3. Preis
    Architekturbüro:
    Breitenbücher Hirschbeck Architekten, Regensburg
    in Zusammenarbeit mit Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten, Regensburg und Kugler + Kerschbaum, Kelheim

  • Ort

    Timmendorfer Strand

  • Auftraggeber

    Gemeinde Timmendorfer Strand – Kurbetrieb

  • Jahr

    2016 – 2017

  • Thema

    Entwurf einer neuen Seebrücke in der Lübecker Bucht

  • Verfahren

    Offener, zweiphasiger, interdisziplinärer Planungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren

  • Leistungen

    komplette Verfahrensbetreuung