Nolde-Haus in Seebüll

Neuer Glanz in alter Stätte!


  • Planung für die Sanierung und den Umbau des Wohn- und Atelierhauses Ada und Emil Nolde und konzeptionelle Darlegung, wie aktuelle Positionen der Kunstvermittlung und „Digitalisierung“ im Ausstellungskonzept berücksichtigt werden können.


    Der Nolde Stiftung Seebüll obliegt bei Weitem nicht nur die Sorge für die Kunst, sondern ebenso für den Ort Seebüll. Das Haus und die umgebende Landschaft werden im Sinne von Emil Noldes Testament gepflegt, verwaltet und bewahrt. Aber das Haus Seebüll ist keine Weihestätte. Es geht um die stetige Weiterentwicklung des Ursprünglichen, auf Basis der von Emil Nolde bestimmten Grundkonzeption. So steht im Zentrum das von Emil Nolde selbst geplante Wohn- und Atelierhaus, in dem sich das Museum befindet. Das Haus wurde ab 1927 errichtet, 1937 erweitert und im Zuge der Einrichtung als Museum 1956 umgebaut. Es hat in den seither vergangenen Jahren weit mehr als vier Millionen Gäste empfangen, was sich in der Bausubstanz bemerkbar macht, denn für einen derart großen Besucherstrom war das Haus nicht gebaut. Dem Haus sind allmählich die Jahre anzumerken, und es bedarf einer grundlegenden, aber behutsamen Sanierung und technischen Modernisierung ebenso wie einer den Besuchern mit speziellen Bedürfnissen angemessenen Barrierefreiheit.

    Zukünftige Pläne müssen die besondere Atmosphäre dieses Hauses, nämlich das private Ambiente und eine nahezu intime Begegnung mit der Kunst und der Lebenswelt Emil Noldes, bewahren und schützen.

  • Bei der Weiterentwicklung des Wohn- und Atelierhauses geht es folglich um weit mehr als um eine rein denkmalgerechte Sanierung. Angesichts dessen, dass das Haus mit seinen diversen An- und Umbauten seine eigene Bau-Geschichte erzählt, sieht man sich heute mit der Fragestellung konfrontiert, welche Leitidee, welches baulich-räumliches und funktionales Konzept, welche Geschichte diese nächste Schicht des Hauses erzählen und prägen soll. Im Rahmen dieses Verfahrens geht es darum, in der Auseinandersetzung mit dem Bestand und dem Werk Emil Noldes sowie mit dem gesamten Anwesen eine überzeugende Idee für das Haus zu entwerfen. Gesucht wurden architektonische und innenarchitektonische Konzepte, die einerseits wert- (und werk-)schätzend mit dem Bestand umgehen und andererseits diesen mutig im Sinne einer selbstbewussten, künstlerischen Haltung mit eigenen Ideen neue, zeitgemäße Impulse zu geben vermögen. Es ist also von der Fassade über die funktionale Ordnung und die Grundrissstruktur bis zu Fragen z.B. von Materialität und Farbigkeit ein integriertes Konzept für das Haus zu entwickeln. 


    Teilnehmende Büros
    1 Alk Arwed Friedrichsen Architekten & Denkmalpfleger, Hamburg
    2 BRENNE Architekten, Berlin 
    2 Drachmann Arkitekter, Klampenborg
    4 Kirsch + Bremer artandarchitecture mit Elke Seipp Architektur, Hamburg 
    5 Menges Scheffler Architekten, Frankfurt am Main
    6 Sunder-Plassmann Architekten BDA, Kappeln/Schlei


  • Ort

    Seebüll

  • Auftraggeber

    Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde

  • Jahr

    2018

  • Thema

    Umbau, Sanierung und Ausstellungskonzeption

  • Verfahren

    Kooperative Mehrfachbeauftragung

  • Leistungen

    komplettes Verfahren