Stadthalle Altötting

Lücken schliessen – Stadthalle Altötting


  • Der Neubau für das Bürger- und Veranstaltungszentrum setzt einen neuen ästhetischen und funktionalen Akzent in der Innenstadt von Altötting.


    Das vermeintlich rückseitig gelegene Bürger- und Veranstaltungszentrum stärkt die Verbindungsachse zum Panorama und erfüllt diese mit neuem Leben. Es setzt die bestehenden Strukturen fort und fügt die fragmentierten Stadtelemente zu einem geschlossenen Ensemble zusammen. Das Panorama erhält mit der vorgeschlagenen Neubebauung zur Maria-Ward-Straße eine klare bauliche Einfassung. Die Typologie der Neubebauung setzt die bestehenden Gebäudestrukturen fort. Es entsteht ein neuer Platz rund um das Panorama, der gemeinsam mit dem Raum vor dem Bürger- und Veranstaltungszentrum einen attraktiven öffentlichen Platz darstellt – für Fußgänger und Radfahrer, für Touristen und Gäste der Kulturveranstaltungen. Eine multifunktionale Fläche, die auch Raum für Veranstaltungen im Freien bietet.

    Städtebaulich fügt sich das neue Bürger- und Veranstaltungszentrum in die Maßstäblichkeit seiner Umgebung ein. Seine Figur sucht Bezüge zur Umgebung und unterstützt die Verbindung zum Panorama. Es wendet sich einladend, aber unaufdringlich den Besuchern zu, die durch die neue Passage, aus der Innenstadt kommend, auf den Platz treten. Die Platzfläche wird vom Autoverkehr bewusst freigehalten (abgesehen vom Lieferverkehr für das Zentrum und von wendenden Reisebussen); Autos parken in der neuen Tiefgarage.

  • Das neue Bürger- und Veranstaltungszentrum ist ein lebendiges Haus, eine Bereicherung für das öffentliche Leben – innen wie außen, programmatisch wie ästhetisch. Ein ebenso klares wie vielschichtiges Bauwerk, das im Gebrauch vielfältige Möglichkeitsräume und Variationsmöglichkeiten eröffnet.

    Ein Haus voller Leben…
    Die Gliederung des Gebäudes folgt dabei einfachen Regeln:

    Das Gebäude durchzieht eine bauliche Fuge, die die östlich verlaufende Mauer fortführt und damit die wichtige Wegeverbindung in die Innenstadt auch innerhalb des Gebäudes fortsetzt. Über die Fuge wird auch im Haus die Erschließung organisiert. Die Fuge gliedert das Gebäude in einen öffentlichen, lichtdurchfluteten Fassadenbereich zur Platzseite hin nach Süden und den Funktionsbereich auf ihrer Nordseite. Der Fassadenbereich formuliert die Adresse des Zentrums. Sein bewegtes Fassadenspiel leitet einerseits in das Gebäude, macht seine inneren Funktionen nach außen ablesbar und verweist zugleich in seiner Gesamtorientierung auf das Panorama. Im Inneren finden sich in dieser Zone abwechlungsreiche Aufenthaltsräume und darüber hinaus die Seminar- und Probenräume, die sich auch für kleine Veranstaltungsräume (Kammerkonzerte) eignen.
    Der Funktionsbereich ist wiederum gut ablesebar in drei Teilbereiche aufgeteilt: der westliche Bauteil beherbergt die Bibliothek, im östlichen Teil liegt der teilbare Veranstaltungsaal. Zwischen Bibliothek und Veranstaltungssaal öffnet sich der dritte Teil: das Sommerfoyer, das flexibel für eigene Veranstaltungen, als erweitertes Foyer des Veranstaltungssaals oder sogar über das Eingangsfoyer des Zentrums bei Bedarf mit dem Platz verbunden und genutzt werden kann. Die Fassade setzt sich in ihrer Materialität von der Umgebung ab. Mit rot eingefärbtem Beton setzt sie mit einem interessanten Wechselspiel aus offener und geschlossener Fassade einen besonderen und ungewöhnlichen Akzent.

  • Ort

    Altötting

  • Auftraggeber

    Stadt Altötting

  • Jahr

    2008

  • Thema

    Neubau eines Bürger- und Kulturzentrums mit städtebaulichem Umgriff

  • Leistungen

    Städtebaulicher Entwurf für die Platzgestaltung in der Innenstadt; Hochbaulicher Entwurf für die Stadthalle

  • Projektpartner

    a360 Architekten, Hamburg
    Hans-Erik Friedrich