Neugestaltung Hopfenmarkt

Einblick in Hamburgs Geschichte


  • In einem hochbaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb wird ein Gesamtentwurf gesucht für die Neugestaltung des Hopfenmarkts und ein „Archäologisches Fenster“, das die Ausgrabungen zu Hamburgs Neuer Burg für die Öffentlichkeit erlebbar macht.


    Der Hopfenmarkt mit der ehemaligen Hauptkirche St. Nikolai, die seit ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert, befindet sich im historischen Zentrum Hamburgs. Nach jahrelanger Nutzung des Hopfenmarkts als Parkplatz soll er nun zu einer lebendigen Freifläche mit hoher Aufenthaltsqualität umgestaltet werden. Die Freiraumgestaltung beinhaltet auch eine neue ebenerdige Querung, die die rückgebaute Cremonbrücke ersetzen und eine fußläufige Brücke zwischen Altstadt und HafenCity schlagen soll. Darüber hinaus ist die Erweiterung des Hopfenmarkts um ein Ausstellungsgebäude als „Archäologisches Fenster“ geplant, das Ausgrabungen des Walls der Neuen Burg präsentieren soll. Die Überreste der Neuen Burg, die an diesem Standort ab 1021 als zweite Befestigung nach der Hammaburg errichtet wurde, sind erstaunlich gut erhalten und sollen anlässlich ihres tausendjährigen Bestehens als wichtiges Zeugnis der Hamburger Stadtgeschichte dauerhaft für die Öffentlichkeit erlebbar gemacht werden.

    Benannt nach den Bierbrauern, die hier ihren Hopfenbedarf deckten, wurde der Hopfenmarkt bis Anfang des 20. Jahrhunderts dauerhaft als Marktplatz genutzt. Nach der Zerstörung weiter Teile der Innenstadt im Zweiten Weltkrieg stand der Wiederaufbau der Stadt im Vordergrund, der eine Neuordnung des Stadtgefüges mit sich brachte. Im Sinne einer autofreundlichen Stadt wurde ab Anfang der 1950er Jahre die ehemalige Ost-West-Straße (die Streckenabschnitte wurden später in Willy-Brandt- bzw. Ludwig-Erhardt-Straße umbenannt) als Verkehrsachse durch das historische Zentrum gezogen, die flankiert wird von Gewerbebauten und Hochhäusern im Stil ihrer Zeit. Heute begegnen sich der historische Hopfenmarkt mit dem Mahnmal St. Nikolai und die Bebauungen des 20. Jahrhunderts, die zugunsten einer deutlich verbesserten Aufenthaltsqualität gegeneinander abgewogen werden sollen.

  • Hierfür hat die Sprinkenhof GmbH in Zusammenarbeit mit der Freien und Hansestadt Hamburg einen nicht-offenen zweiphasigen hochbaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb mit zwei Losen und vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb ausgelobt. Ein städtebaulich-freiraumplanerisches Konzept für die Neuentwicklung des Platzes soll insbesondere klären, welche Charakteristik der Hopfenmarkt im Kontext der angrenzenden Stadträume zukünftig erhält und wie sich die Errichtung eines Archäologischen Fensters auf den Platz auswirkt. Mit einem hochbaulichen Entwurf wird ein Neubau gesucht, der die freigelegten Ausgrabungen angemessen inszeniert und gleichzeitig einen abgestimmten Kontrast zum Mahnmal St. Nikolai herstellt.

    Unter Vorsitz von Frau Prof. Jórunn Ragnarsdóttir, Freie Architektin aus Stuttgart, hat das Preisgericht am 14. September 2022 in Hamburg getagt und aus den neun eingereichten Wettbewerbsbeiträgen zwei Preise und zwei Anerkennungen vergeben:

    1. Preis: Duplex Architekten und TREIBHAUS Landschaftsarchitektur (beide Hamburg) mit Anselm von Held Lichtplanung (Berlin) und baubüro.eins (Hamburg)
    2. Preis: MONO Architeken greubel & Schilp & Schmidt und Planorama mit MUS Ausstellungsdesign und Atelier Tata Visualisierungen (alle Berlin)
    Anerkennung: kleyer.koblitz.letzel.freivogel Architekten und bbz landschaftsarchitekten mit EiSat Tragwerksplanung und THIRD Visualisierung (alle Berlin)
    Anerkennung: SUMMACUMFEMMER Summa Femmer Architekt*innen (Leipzig) und GRIEGER HARZER Landschaftsarchitekten (Berlin)

  • Ort

    Hamburg

  • Auftraggeber

    Sprinkenhof GmbH, zusammen mit der Freien und Hansestadt Hamburg, vertreten durch die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und das Bezirksamt Hamburg-Mitte

  • Jahr

    2019 – 2022

  • Thema

    Städtebaulich-freiraumplanerisches Konzept für die Neuentwicklung von Freiflächen und hochbaulicher Entwurf für ein Ausstellungsgebäude

  • Verfahren

    nicht-offener zweiphasiger hochbaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit zwei Losen und vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb

  • Leistungen

    komplette Verfahrensbetreuung