Raum für die Kunst schaffen
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Um einen ehemaligen Industriestandort zu einem Depot- und Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst umzubauen und in ein neues Quartier einzubetten, werden in einem hochbaulich-innenarchitektonisch-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil Lösungen für ein lebendiges Stück Baukultur in Schwerin gesucht.
Das in der Schweriner Weststadt erbaute Kraftfahrzeuginstandsetzungswerk „Vorwärts“ wurde seit seiner Gründung 1948 als Werkstatt für militärische und teilweise zivile Fahrzeuge der DDR genutzt. Mit der Wiedervereinigung wurde die Liegenschaft der Stadt Schwerin zugeordnet, seit 1997 ist das Gelände ungenutzt und liegt brach. Nun soll es durch eine denkmalgerechte Revitalisierung zu einem neuen Viertel – dem KIW-Quartier – aufleben. Damit ist die einmalige Chance verbunden, die zentrale und besondere Lage des Grundstücks an der Schnittstelle zwischen Wohnbebauung, Kleingartenverein, Gewerbegebiet und ehemaligem Güterbahnhof hervorzuheben und an diesem Ort eine neue städtebauliche Verständigung auszubilden.
2020 hat die Stadt Schwerin den Entschluss gefasst, die Stiftung schaumagazin gGmbH dabei zu unterstützen, auf dem Eingangsbereich des ehemaligen Betriebsgeländes die private Initiative eines „Schaudepots für zeitgenössische Kunst“ zu errichten. Die schaumagazin gGmbH kooperiert mit einer Privatsammlung, in der Werke international bedeutender Künstler wie Sigmar Polke, Joseph Beuys oder Daniel Spoerri enthalten sind. Mit dem Umbau des ehemaligen Verwaltungsgebäudes und des angrenzenden Garagenkomplexes zum Schaumagazin soll eine Ausstellungs- und Forschungsstätte für zeitgenössische Kunst entstehen. Exponate sollen hier künftig so aufbewahrt werden, dass sie auch in Zeiten, in denen sie nicht in Ausstellungen gezeigt werden, für das Publikum und für Forschungszwecke zugänglich sind. Die Depoträume werden entsprechend sowohl als Depot- als auch als Ausstellungsräume konzipiert.
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Für das sich dahinter erstreckende Areal werden zudem Ideen für eine zukünftige Entwicklung gesucht, die zur Belebung des denkmalgeschützten Erbes der Stadt beiträgt.
Um diesen denkmalgeschützten Ort durch moderne Neuinterpretation des industriellen Standorts wiederzubeleben und einer neuen Nutzung zuzuführen, lobt die Stadt Schwerin einen offenen hochbaulich-innenarchitektonisch-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil aus. Die Neugestaltung des KIW-Quartiers soll sich dabei städtebaulich und funktional in die Umgebung einfügen und zugleich die Ausbildung einer architektonischen Eigenständigkeit und Unverwechselbarkeit aufweisen.
Am 03. Juli 2023 fand eine Ortsbegehung statt, bei der sich an der Wettbewerbsteilnahme interessierte Planungsbüros einen Einblick in das Areal verschaffen konnten.
Auslobung und Anlagen:
Die Ausschreibungsunterlagen können unter nebenstehendem Link heruntergeladen werden.
Ort
Schwerin
Auftraggeber
Landeshauptstadt Schwerin, im Einvernehmen mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Jahr
2023
Thema
Neuinterpretation eines denkmalgeschützten industriellen Standorts und städtebauliche Umgebung seines Umfelds
Verfahren
Offener hochbaulich-innenarchitektonisch-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil
Leistungen
Komplette Verfahrenskoordination (inkl. Ausstellung der Arbeiten)
Ansprechpartner
Nils Polzin
Simone Jentsch
Johan Nilsson
Termine
31.08.2023: Abgabe der Pläne
06.10.2023: Preisgerichtssitzung
anschließend: Ausstellung der Arbeiten
ab KW 44 2023: Verhandlungsverfahren
Links
Die Ausschreibungsunterlagen für die Teilnahme am Wettbewerb sowie die entsprechenden Anlagen stehen unter folgendem Link digital auf der Plattform für dieses Verfahren zur Verfügung:
https://cloud.luchterhandt.de/index.php/s/Z43xtzSzsRbpY2Y
Bildrechte
Maik Gleitsmann-Frohriep | b2medien